Nachhaltigkeit ist ein Muss
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie wichtig Nachhaltigkeit heutzutage ist? Mit all den globalen Ereignissen wie der Corona-Pandemie, der Klimakrise und den explodierenden Energiepreisen wird es immer offensichtlicher. Aber nicht nur die Industrie und der Verkehrsbereich sind betroffen, sondern auch die Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Diese Branche beschäftigt rund zwei Millionen Menschen und hat knapp 120.000 Einrichtungen mit 4,2 Millionen Plätzen. Das bedeutet, dass auch sie ein maßgeblicher Emittent von Treibhausgasen sind.
Aber nicht nur aus ökologischen Gründen ist Nachhaltigkeit wichtig. Auch soziale Organisationen müssen sie in ihre Geschäftsstrategie integrieren, um als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und um mit Ehrenamtlichen, Spendern und anderen Interessengruppen besser zusammenzuarbeiten. Eine nachhaltige Unternehmensstrategie kann auch dazu beitragen, Kunden zu binden und Energiekosten zu senken. Bereits in sehr naher Zukunft wird die Erfüllung von Nachhaltigkeitsanforderungen sogar relevant für den Zugang zum Kredit- und Kapitalmarkt sein.
Viele soziale Dienstleister verpflichten sich aus intrinsischer Motivation heraus zu nachhaltigem Handeln, da sie ihren gesellschaftlichen Auftrag aus einer religiösen oder humanistischen Weltanschauung ableiten. Aber auch von außen gibt es einen immer größeren Handlungsdruck, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen und eine nachhaltige Unternehmensstrategie zu entwickeln. Kunden, Fachkräfte, Regulatoren, Akteure des Finanzmarktes und Wettbewerber treiben diese Entwicklung voran.
Was heißt Nachhaltigkeit?
Obwohl Nachhaltigkeit ein unglaublich wichtiges Konzept ist, gibt es keine einheitliche Definition dafür, was genau es bedeutet. Der Begriff hat im Laufe der Zeit immer wieder neue Interpretationen erfahren und sich kontinuierlich verändert und erweitert. Ursprünglich lag der Fokus von Nachhaltigkeit vor allem auf Ökologie und Ressourcen, doch mittlerweile hat es sich zu einem umfassenden gesellschaftlichen Leitmotiv entwickelt. Dies wird oft mithilfe des Drei-Säulen-Modells dargestellt, welches davon ausgeht, dass ökonomische, ökologische und soziale Aspekte als gleichrangige Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung betrachtet werden sollten.
Ökologische Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir verantwortungsvoll mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen müssen. Das beinhaltet Rohstoffe, Umweltmedien wie Boden, Luft und Wasser, aber auch erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne sowie die Artenvielfalt. Wir sollten nicht mehr nicht-nachwachsende Rohstoffe verwenden, als durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können.
In den letzten Jahren ist die Bedeutung von Nachhaltigkeit auch in der Politik und bei sozialen Organisationen immer wichtiger geworden. Politiker fördern Nachhaltigkeit durch verschiedene Maßnahmen, während soziale Organisationen wie Verbände der Freien Wohlfahrtspflege ehrgeizige Ziele für Klimaneutralität gesetzt haben.
Ökonomische Nachhaltigkeit
Eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist für Unternehmen wichtig, damit sie auch in Zukunft erfolgreich sein können, ohne dabei die Umwelt und ihre Ressourcen zu schädigen. Das bedeutet, dass sie ihre Ziele erreichen und gleichzeitig die für ihre Arbeit benötigten Ressourcen nicht ausbeuten dürfen. Um wirtschaftlich nachhaltig zu sein, sollten Unternehmen effizient mit Ressourcen umgehen und veraltete Produktionsmethoden durch moderne Technologien ersetzen. Außerdem ist es wichtig, auf regionale Partner und Lieferanten zu setzen und darauf zu achten, dass diese ebenfalls Nachhaltigkeitsstandards einhalten. In der Sozial- und Gesundheitswirtschaft sollten auch Finanzierungsstrategien auf ihre wirtschaftliche Nachhaltigkeit geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie langfristig zum Unternehmen passen.
Soziale Nachhaltigkeit
Die soziale Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt für Unternehmen, um sicherzustellen, dass ihre Prozesse ethischen und sozialen Standards entsprechen. Dazu gehören auch die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte sowie des Verbraucherschutzes. Unternehmen können aber auch darüber hinausgehen und durch originäre soziale Aktivitäten wie dem Zugang zu Gesundheitsleistungen, Bildung, sauberem Wasser, Ernährung und Wohnraum einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft nehmen. Dabei kann die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN-Menschenrechtscharta) als Orientierungspunkt dienen. Soziale Nachhaltigkeit sollte nicht nur ein Ziel sein, sondern auch ein integraler Bestandteil des unternehmerischen Handelns.
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