Veränderung als Chance

Ein Gespräch mit Dr. Malte Frederik Möller, Geschäftsführer des Change Hub, über den Wandel in Organisationen

Der Change Hub: Gemeinsam Zukunft gestalten

Veränderung als Chance: In einem aktuellen Interview mit der Zeitschrift Perspektiven spricht Dr. Malte Frederik Möller, Geschäftsführer des Change Hub, über die Herausforderungen und Chancen, die mit Veränderungsprozessen in Organisationen einhergehen.

In einer Zeit, in der Unsicherheiten und schnelle Veränderungen zur neuen Normalität gehören, brauchen wir mehr als nur innovative Ideen. Es braucht Orte, die diese Transformation aktiv ermöglichen und vorantreiben. Der Change Hub ist genau ein solcher Ort. Als Innovations- und Co-Creation-Space unterstützt er Organisationen aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft dabei, Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten.

Als Teil der Social Impact Community und Tochtergesellschaft der Evangelischen Bank bietet der Change Hub eine Plattform für Austausch, Zusammenarbeit und Innovation. Hier entstehen gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und gemeinnützigen Organisationen zukunftsfähige Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

„Unser Ziel ist es, Organisationen nicht nur Werkzeuge an die Hand zu geben, sondern ihnen auch den Raum und die Methodik zu bieten, um Veränderung selbst zu gestalten“, erklärt Dr. Malte Frederik Möller, Geschäftsführer des Change Hub. Co-Creation, agiles Arbeiten und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind dabei die Grundprinzipien.

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Warum Veränderung oft auf Widerstand trifft.

„Ändern und Bessern sind zweierlei“, wusste bereits Martin Luther. Doch ist wirklich jede Veränderung eine gute Veränderung? Die Antwort ist nicht immer eindeutig, denn Widerstand gehört dazu – besonders, wenn es um tiefgreifende Transformationen geht. „Menschen müssen sich mit der Veränderung identifizieren können. Nur wenn sie sich aktiv einbringen, wächst das Commitment“, erklärt Dr. Möller.

Ein entscheidender Aspekt dabei: Veränderung geschieht nicht nur auf struktureller Ebene, sondern auch in der Haltung der Beteiligten. „Strukturelle Veränderungen setzen immer auch eine innere Veränderung voraus“, ergänzt Carina Schmidt, Senior Change Managerin der Evangelischen Bank.

Wer es schafft, Widerstände zu verstehen und Mitarbeitende aktiv einzubinden, kann Veränderung als Chance begreifen.

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Wie gelingen nachhaltige Veränderungsprozesse?

Dr. Möller hebt hervor, dass der Schlüssel zu erfolgreichem Wandel in der Partizipation der Mitarbeitenden liegt. Veränderung darf nicht übergestülpt werden – sie muss durch Co-Creation gemeinsam gestaltet werden. Ein Beispiel aus der Evangelischen Bank: Die Einführung einer Digitalisierungsstrategie begann mit einer Lernreise nach Berlin. Mitarbeitende mussten sich für die Teilnahme bewerben, wodurch sie sich bereits im Vorfeld intensiv mit ihrer eigenen Motivation auseinandersetzten. Das Ergebnis: eine stärkere Identifikation mit den Zielen der Transformation.

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Was bedeutet das für Organisationen in der Sozialwirtschaft?

Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen – von digitalen Innovationen über Fachkräftemangel bis hin zu nachhaltigen Finanzierungsmodellen. Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, braucht es eine klare Vision und eine kontinuierliche Einbindung der Mitarbeitenden. „Wir können Veränderung nicht nur auf dem Papier denken – sie muss erlebbar gemacht werden“, so Dr. Möller.

Ein besonders erfolgversprechender Ansatz ist die Co-Creation, also die gemeinsame Entwicklung von Lösungen. „Wir im Change Hub schaffen Räume für Austausch, Zusammenarbeit und Innovation – damit Veränderung nicht nur passiert, sondern gestaltet wird“, betont er.

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Lernen aus Veränderung: Fehler als Teil des Prozesses.

Ein oft unterschätzter Aspekt von Veränderung ist der Umgang mit Fehlern. „Veränderung bedeutet auch, Unsicherheiten auszuhalten und neue Wege auszuprobieren. Nicht jede Maßnahme wird sofort perfekt funktionieren – das gehört dazu“, sagt Dr. Möller. Doch anstatt Fehler als Rückschläge zu sehen, sollten Organisationen sie als Lernchancen begreifen.

Eine offene Fehlerkultur ermöglicht es Teams, innovative Lösungen zu entwickeln und bestehende Prozesse kontinuierlich zu verbessern. „Wir erleben immer wieder, dass Unternehmen, die sich bewusst Raum für Experimente geben, langfristig erfolgreicher sind. Denn Innovation entsteht nicht aus Perfektion, sondern aus Mut zum Ausprobieren“, so Möller.

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Der Faktor Führung: Wie gelingt es, Teams durch Veränderung zu begleiten?

Ein zentraler Erfolgsfaktor für gelungene Transformationen ist die Rolle der Führungskräfte. „Führung bedeutet in Veränderungsprozessen vor allem, Orientierung zu geben“, betont Dr. Möller. Das bedeutet nicht, alle Antworten parat zu haben – sondern einen Rahmen zu schaffen, in dem Mitarbeitende sich sicher fühlen, um Neues auszuprobieren.

Dazu gehört auch eine klare Kommunikation: Warum findet die Veränderung statt? Welchen Nutzen hat sie für die Organisation und die Mitarbeitenden? Führungskräfte, die transparent kommunizieren und auf die Fragen und Sorgen ihrer Teams eingehen, schaffen Vertrauen – eine essenzielle Grundlage für erfolgreiche Veränderungen. „Wer Mitarbeitende aktiv in den Veränderungsprozess einbindet, wird erleben, dass aus Widerstand Engagement wird“, resümiert Dr. Möller.

Veränderung ist ein Gemeinschaftsprozess.

Veränderung ist niemals einfach – aber sie ist notwendig. Organisationen, die den Wandel als Chance begreifen und ihre Mitarbeitenden aktiv einbinden, können daraus nachhaltige Vorteile ziehen. Der Change Hub versteht sich als Plattform, um diesen Prozess aktiv zu begleiten und die Sozialwirtschaft auf ihrem Weg in die Zukunft zu unterstützen.

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